Der Freiburger Klinik-Seelsorger Jens Terjung hat in diesem Jahr den Helmut-Werner-Preis der Kinderhilfe Organtransplantation e.V. (KiO) erhalten. Die Auszeichnung erinnert seit 2005 an den ehemaligen Mercedes-Chef und wurde gestern Abend erstmals beim Kongress der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) in Frankfurt am Main durch den früheren Eintracht-Frankfurt-Profi Thomas Zampach und Vereinspräsident Peter Fischer übergeben. Zampach hatte im Dezember 2016 seinem Bruder eine Niere gespendet, auch Peter Fischer engagiert sich für KiO. Vor rund 300 Transplantationsmedizinern und -beauftragten der deutschen Krankenhäuser nahm der neue Preisträger ebenso die Glückwünsche des KiO-Vorsitzenden Reinhard Gödel und der DSO-Vorstände Dr. Axel Rahmel und Thomas Biet entgegen.
Jens Terjung (48) betreut am Universitäts-Klinikum Freiburg in der Klinik für Angeborene Herzfehler seit dem Jahr 2008 Kinder, die sich einer Herztransplantation unterziehen müssen. Neben der medizinischen und pflegerischen Versorgung sehen die Freiburger Ärzte die psychosoziale Begleitung durch den evangelischen Seelsorger bis zum Tag der Transplantation sowie im postoperativen Verlauf und in der Nachsorge als unbedingt erforderlich an. Dies betonte die Ärztliche Direktorin Prof. Dr. Brigitte Stiller in ihrer Laudatio: "Mit seiner Arbeit ist Jens Terjung sowohl Sympathieträger als auch Qualitätsgarant unserer Transplantationsarbeit."
Der Helmut-Werner-Preis wird jedes Jahr vergeben und ist nach dem Automobilmanager benannt, der 2004 an den Folgen eines Leberversagens starb, aber die KiO-Gründung ermöglichte. Das Preisgeld von 5.000 Euro stiftet die Familie Werner. Über die Preisvergabe entscheiden KiO-Vorstand und KiO-Kuratorium, dem führende Transplantationsmediziner Deutschlands angehören.
KiO hilft in Härtefällen finanziell und hat spezielle Freizeit-Programme entwickelt, die Kindern nach oft jahrelanger Krankheit neues Selbstvertrauen geben und dem Zusammenhalt der Familien gut tun. Angebote wie ein Beratungstelefon und eine Medikamenten-App helfen transplantierten Jugendlichen auf ihrem Weg in die Selbständigkeit. KiO finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen (ab 48 Euro/Jahr). Ins Leben gerufen worden ist KiO im Februar 2004 vom Verein "Sportler für Organspende". Der FC Bayern München hat eine offizielle Patenschaft für KiO übernommen. Auch Eintracht Frankfurt unterstützt KiO.